Krakau - Kazimierz
Kazimierz der ehemalige jüdische Stadtteil von Krakau, Drehort von Steven Spielberg “Schindlers Liste”.
Vor dem II. Weltkrieg war Krakau mit ca. 68 000 Juden einer der größten jüdischen Gemeinden in Polen. Die Mehrheit von ihnen lebten im Stadtteil Kazimierz. Heute zählt die jüdische Gemeinde rund 120 Mitglieder die meisten von ihnen sind älter als 65 Jahre.Kazimierz war ursprünglich eine selbstständige Stadt, die im 14 Jahrhundert von König Kazimierz dem Großen (1333-1370) gegründet wurde.
Die Stadt wurde von Anfang an von zwei Kulturen geprägt, der jüdischen und der katholischen.Daher stehen in Kazimierz sowohl Kirchen als auch Synagogen.
Die Katharinenkirche unter Kasimir dem Großen im Jahr 1363 errichtet, eine der schönsten gotischen Kirche der Stadt.
Die barocke Paulinerkirche, sie wurde an der Stelle wo Erzbischof Stanislaus, der Schutzpatron Polens, seinen Märtyrertod starb errichtet und hat dadurch eine starke nationale Symbolkraft.
Die Hohe Synagoge in der Jozefa-Straße.
Die Remuh Synagoge in der Szeroka Straße von Rabbi Moses Isserles.
Am Ende der ul. Szeroka steht die Alte Synagoge die um 1500 erbaut wurde und dass älteste jüdische Bauwerk Polens ist (heute historisches Museum der Krakauer Juden).
Isaak–Synagoge, barocke Synagoge in der ul. Izaaka.
Die Tempel Synagoge auch die „fortschrittliche Synagoge“ genannt wurde 1862 im neuromanischen Stil errichtet, heute Konzert- und Veranstaltungszentrum.
Bis 1939 entstand ein Stadtteil mit eigener Kultur und eigenem Flair.
Die jüdische Gemeinde musste 1941 Kazimierz verlassen und wurde in ein neu geschaffenes Ghetto in Podgorze umgesiedelt. Durch die Nationalsozialisten wurde fast die ganze jüdische Bevölkerung ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel Kazimierz zusehends und wurde während der kommunistischen Zeit stark vernachlässigt.
Die Renaissance dieses Stadtteils begann mit dem Erfolg des Oscar-Gekrönten Dramas “Schindlers Liste”, den Steven Spielberg 1993 teilweise in Kazimierz drehte. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass Kazimierz nicht der Original-schauplatz des historischen Ghettos ist. Dies war das jüdische Ghetto Podgorze.
Seitdem ist nicht nur die Altstadt Krakaus, sondern auch der ehemalige jüdische Stadtteil ein Ziel vieler Touristen.Steven Spielberg, der in Krakau “Schindlers Liste” drehte, bescherte Kazimierz einen Besucherboom.
Spielberg selbst gründete unter dem Eindruck seiner Erfahrungen in Krakau die Shoah-Stiftung, um Interviews mit Holocaust-Überlebenden für nachfolgende Generationen zu dokumentieren.
Müsste Spielberg heute in Kazimierz auf Motiv-suche für seinen Film “Schindlers Liste” gehen hätte er Probleme passende Drehorte zu finden. Die Schwarzweiß- Atmosphäre aus den 90er Jahren ist einem Szeneviertels mit Kneipen, Diskos, Studenten und Künstlern gewichen.
Innenhof zwischen der Jozefa- und Rabina-Meiselsa-Straße, hier wurde die Deportation aus dem Ghetto in “Schindlers Liste” gedreht.
Das Restaurant Ariel, hier drehte Spielberg eine Szene zum Flim „Schindlers Liste“.
Klezmer-Hois, wo man traditionelle jüdische Gerichte mit temperamentvoller Klezmer-Musik bekommt, welcher schon Roman Polanski und Steven Spielberg zuhörten.
Ehemaliges Bethaus “Kowea Itim I`Tora” in der Jozefa-Straße 42.
Klagemauer auf dem Friedhof an der Remuh-Synagoge.
Eingang zur “Hohe Synagoge” in der Jozefa-Straße 38.
Jüdischer Friedhof aus dem Jahre 1551, einer der ältesten in ganz Europa.
Szeroka-Strasse (dt. Breite-Straße), im Grunde genommen ist es ein länglicher Marktplatz mit der so genannten Alte Synagoge und Remuh-Synagoge sowie dem zugehörigen Alten Friedhof.
Das Jüdisches Festival in Kazimierz ist das größte Festival dieser Art in Polen.
- Deutschsprachige Führung
Kazimierz - das jüdische Viertel von Krakau
Krakau - Kazimierz
Literatur
Jehuda L. Stein: Juden in Krakau. Ein geschichtlicher Überblick
Heinz-Dietrich Löwe: Die Juden in Krakau-Kazimierz
Maria Klańska: Das Krakauer Stadtviertel Kazimierz